WISSEN.KÖNNEN.WEITERGEBEN
Die UNESCO hat am 6. Dezember die Manuelle Glasfertigung zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt.
Glasmachen mit Pfeife und anderen einfachen Werkzeugen ist eine Handwerkstradition, die es unbedingt zu bewahren gilt. Das Immaterielle Kulturerbe der Manuellen Fertigung von mundgeblasenem Hohlglas gilt es zu bewahren. Dieser Aufgabe haben sich Glasstudio und Museum Baruther Glashütte angenommen. Kommen Sie zu uns und erleben Sie das Immaterielles Kulturerbe handgemachten Glases.
Wissen.Können.Wetergeben – unter diesem Slogan schafft das Unesco Programm Immaterielles Kulturerbe Bewusstsein für lebendige Traditionen. Sie sind Ausdruck von Kreativität und Erfindergeist, vermitteln Identität und Kontinuität. Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben und immer wieder neu gestaltet. Immaterielles Kulturerbe ist oft auch die Grundlage von materiellem Kulturerbe. In Glashütte ist beides eng verbunden: Das Glasstudio befindet sich in der imposanten denkmalgeschützten Ofenhalle
Glasmacher Pavel Hasala, Glasmacherin Mariko Seki und viele weitere Glasmachende, die das Glashütter Studio nutzen, sind „Kulturtalente“. Sie verfügen über das verborgene, implizite Wissen, das es zu bewahren gilt. Die Studioglasbewegung knüpft hierbei an eine Jahrtausende alte Tradition an, die wir schützen müssen. Gleichzeitig schlägt sich vom Glasstudio im Museum Baruther Glashütte auch eine Brücke in die Zukunft. Hier ist der Ort, wo sich durch einen internationalen Austausch Herstellungsverfahren und Gestaltungsmuster weiterentwickeln lassen.
Partner des Museum Baruther Glashütte in diesem Bemühen sind die Glashütte Gernheim mit der Glasturm GbR (LWL-Industriemuseum) und die Glashütte Waldsassen (Oberpfalz). Alle drei Standorte befinden sich in Baudenkmalen: Immaterielles Kulturerbe im Materiellen Erbe.
Im März 2022 übergab ein Vertreter des französischen Ministeriums für Kultur in Paris der UNESCO ein Dossier, das darlegte, warum die „Manuellen Glasfertigung“ als immaterielles Kulturerbe von internationaler Bedeutung zu werten sei. Mit der Übergabe wurde offiziell das Bewerbungsverfahren traditioneller Glasherstellungstechniken um Aufnahme in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit begonnen. Sie steht am Ende eines Prozesses, der unter der Federführung Frankreichs von sechs Nationen – Deutschland, Finnland, Frankreich, Spanien, Tschechien, Ungarn – getragen wurde. Vertreter_innen dieser Länder hatten sich zu dieser Initiative zusammengefunden, um ein Handwerk zu bewahren, das seit über zwei Jahrtausenden praktiziert wird, die Kultur ganzer Regionen prägt, in Europa jedoch seit Jahrzehnten tiefen Krisen ausgesetzt ist. Wunsch und erklärtes Ziel dieser Bewerbung ist es, mit Hilfe der Anerkennung durch die UNESCO die historische wie auch gegenwärtige Relevanz der manuellen Glasherstellung bewusst zu machen, vor allem aber Maßnahmen zu initiieren, die die Techniken der manuellen Glasherstellung für die Zukunft sichern.
https://www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/manuelle-glasfertigung-ist-immaterielles-kulturerbe-der